Chronik - 85 Jahre Südpark -

Stand: 13.07.2019

Aus den Unterlagen und damit belegbar wurde am 27.09.1934 ein Generalpachtvertrag geschlossen und damit das Gründungsjahr unserer Kleingartenanlage und unseres Vereins festgeschrieben.
Damit können wir in diesem Jahr auf unserem Sommerfest auch die ersten 85 Jahre Freunden und Nachbarn feiern. Noch laufen die Vorbereitungen dazu.


Im Folgenden ein Überblick der zurückliegenden Jahre und Ereignisse:

Für die Zeit von 1934 bis 1949 liegen nur wenige Dokumente vor, sodass man annehmen muss: Jeder Pächter war nur mit seinem Garten befasst.

Danach wurde vieles in Unterlagen festgehalten und wir können uns glücklich schätzen, dass dadurch oft ein Nachschlagen möglich ist.


Es existieren aber auch Hinweise, die auf eine frühere Nutzung als Gartenanlage hindeuten.


Auf der Webseite unseres Bezirksverbandes findet sich unter "Geschichte" auch eine Beschreibung der Umstände im Gründungszeitraum unserer Kleingartenanlage und unseres Vereins.

Nun zu den einzelnen Abschnitten unserer Vereinsgeschichte:

Vom 30.11.1946 bis 31.03.1959 gehörte schon das ehemalige "Grabeland" zu unserem Gelände, es wurde dann jedoch von einem Landwirt übernommen.

Schon in den frühen Jahren hatten wir mit Geländekündigungen zu tun.
So wurde 1955/56 ein Teil des Bereiches „An der Schäferei“ im Sonneberger Weg (damals - bis 20.07.1960 - noch Ahornstraße) gekündigt, um dort eine Fürsorgestelle zu errichten. Von den 8000 m² blieben nur die 4000 m² des heutigen Bereiches mit den verbliebenen zehn Kleingärten.


1964 mussten weitere 44 Kleingärten für den Schulbau der „Grundschule am Karpfenteich“ in der Hildburghauser Straße abgegeben werden und die Stammkolonie wurde dadurch fast halbiert.

Erst 1978 wurde die Ankündigung von 1969 umgesetzt und die Gärten am Lilienthalpark (D05 - D24, 81) und an er Kita (D01-D04) wurden zu Dauer-Kleingärten. Die damit verbundenen Auflagen für einen Weg vor den Kleingärten D05 - D24 und 81 sowie einen Parkplatz führten zu einem Verlust von Kleingartenfläche. Zwei weitere Kleingärten fielen der neuen Durchwegung zum Lilienthalpark zwischen den Kleingärten D24 und 076 zum Opfer.

Im gleichen Jahr konnte der Vorstand einen Vertrag über das, an unsere Kleingartenanlage angrenzendes Gelände zum Tennisclub als „Grabeland“ abschließen. 30 neue Gartenfreunde und ihre Familien fanden dadurch eine schöne Freizeitbeschäftigung.
Das ehemalige „Grabeland“ umfasst die heutigen Kleingärten 100 bis 129 (123 etwa zur Hälfte), den heutigen Hauptweg und einen großen Teil der Festwiese. Anfänglich war es ein verwildertes Feld, mit überraschend viel Unrat, der in dem hohen Unkraut versteckt war. Für alle neuen Pächter begann eine Zeit mit viel Arbeit aber auch mit Spaß in der Gemeinschaft. Und alle hofften, dass ihre neue grüne Oase möglichst bald auch zur Dauerkleingartenanlage wird.

Ab 1970 fanden wieder Festlichkeiten statt! 
Es wurden im Freien Kinder- und Sommerfeste gefeiert und auch ein Jahresvergnügen wurde im Jahresplan festgeschrieben.

Zur Bereicherung unserer gemeinschaftlichen Freianlage wurden bald zwei Bauwagen als Treffpunkt bei Festlichkeiten und als kleiner Unterstand auf der Freifläche aufgestellt.

1980 begann dann der Bau des heutigen Vereinshauses.
An dieser Stelle muss der Zusammenhalt der damaligen Pächter gelobt werden, der das möglich gemacht hat. Denn so ein Projekt lässt sich nur mit der Hilfe aller durchsetzen. Und das war nicht nur Männersache! Unsere Frauen verwöhnten die Bautruppe oft mit belegten Brötchen, Suppen und warmen Getränken.

Nachdem unser Vereinshaus stand, erfüllten wir uns 1987 einen weiteren Wunsch: Den Anbau einer überdachten Terrasse.

Aber, was ist ein Vereinshaus ohne richtige Toiletten?
1989 konnte endlich nach langen Verhandlungen erreicht werden, dass der Toilettenanbau mit dem Anschluss an die öffentliche Kanalisation genehmigt wurde und in die Tat  umgesetzt werden konnte.
Ab jetzt bietet unser Vereinshaus einen schönen Rahmen für Geselligkeiten und Veranstaltungen aller Art.

Unser 50-jähriges Bestehen haben wir 1984 gefeiert.
Aus der Festschrift ist zur Chronik die nebenstehende Abschrift überliefert.


Voller Stolz können wir auch auf eine 1981 begonnene Partnerschaft/Freundschaft mit dem Kleingartenverein Magdeburger Tor e.V. in Helmstedt verweisen. Und wir erinnern uns gerne an die Treffen - egal ob sie in Helmstedt oder in Berlin stattfanden.


Den vierten Steglitzer Kleingartentag  konnten wir 1993 in unserer Kleingartenanlage auszurichten.

1994 feierten wir bereits 60 Jahre Südpark. Die dazu entstandene Festschrift war eine gute Grundlage für alle folgenden Jubiläen und auch für diese Übersicht. Die Grußworte des damaligen Bürgermeisters von Steglitz (Herbert Weber), des stellvertretenden Bürgermeisters und Stadtrats für Finanzen (Rolf Kempfer), des Stadtrats für Bau- und Wohnungswesen (René Rögner-Francke) und des 1. Vorsitzenden des Landesverbandes der Gartenfreunde e.V. sind mit wenigen Änderungen auch heute noch aktuell.


Ebenfalls 1994 wurde der FNP84 (Flächennutzungsplan 1984) durch den FNP94 ersetzt.
Damit entfiel der Anspruch auf einen Teil unserer Gärten als Erweiterungsgelände für die Grundschule am Karpfenteich.

Um den Streit um den ungleichen Wasserverbrauch zu beenden, wurden 1995 in allen Gärten Wasseruhren eingebaut. Darüber erfolgt seitdem die Verteilung der Wasserkosten. 2020 wurden nahezu alle Wasseruhren erneuert. Die wenigen Ausnahmen wurden nur gemacht, wenn die Wasseruhr noch keine 3 Jahre alt war.

2006 haben wir es nach jahrelangem, teils zähem Ringen geschafft, dass  das Grabeland und die übrigen Gärten rund um unser Vereinshaus (insgesamt 32 Gärten) auch als Dauer-Kleingartenanlage eingestuft wurden. Die 30 Pächter des jetzt "ehemaligen Grabelandes " erhielten neue Unterpachtverträge und wurden damit auch offiziell gleichberechtigte Pächter und das "Grabeland" zu "Kleingartenland".

2009 wurden mit 75 Jahre Südpark ein rundes Jubiläum gefeiert. Zu diesem Anlass erschien eine umfangreiche Festschrift. Die Grußworte unseres Bezirksbürgermeisters (Norbert Kopp), seines Stellvertreters und Stadtrat für Bau, Stadtplanung und Naturschutz (Uwe Stäglin) und der Vorsitzenden des Landesverbandes der Gartenfreunde (Peter Ehrenberg) und des Bezirksverbandes der Kleingärtner in Steglitz (Ralf-Jürgen Krüger) merkten die Umstände zu Beginn der Kleingärtnerei teilweise kritisch an.


Wie sicher ist eigentlich unser Spielplatz? Das haben wir uns gefragt und deshalb 2008 erstmals einen Sachverständigen beauftragt. Damit wurden anfangs kleinere und später große Veränderungen unausweichlich. Die ersten Reparaturen konnten den Abriss des Kletterhauses mit der beiden Rutschen leider nur verzögern. 2009 musste der unsichere Teil der Spielgeräte durch einen Bauzaun abgetrennt und gesichert werden.
Dahinter wurde bis in 2011 gewerkelt und umgestaltet.
Seit 2012 hat unser Spielplatz auch wieder eine Tischtennisplatte. Er besteht seitdem nahezu unverändert. Ob noch alles so ist wie es sein soll, das kontrollieren seitdem regelmäßig ein beauftragter Sachverständiger und ein Mitglied.

Das Jahr 2013 stand im Zeichen der Veränderung unserer Satzung als Grundlage für die angestrebte Eintragung unseres Vereins. Auch dies ist uns gemeinsam gelungen und seit dem 09.09.2013 sind wir der "Kleingartenverein Südpark e.V.".

Seit Dezember 2013 betreiben wir diese Homepage/Webseite.
Und seit September 2015 besitzen wir eine eigene Internetadresse (Domain) und sind jetzt immer unter http://KGV-Suedpark-eV.de oder http://www.KGV-Suedpark-eV.de zu erreichen. Dort gibt es einen Hinweis auf diese Seite.

Am 19. Oktober 2014 haben wir die ersten 80 Jahre mit Freunden und Nachbarn im Steglitzer Kreisel (Hotel SI) gefeiert.

Seit 2015 ist die Sonderregelung zum Parken innerhalb unserer Anlage entfallen.
Und - viele freut es - wir haben beschlossen, dass ab 2016 unser Vereinshaus rauchfrei ist.

Im Oktober 2016 haben wir uns wieder auf den Weg nach Helmstedt gemacht. Dort feierten wir gemeinsam mit unserem Partnerverein "Magdeburger Tor" das Erntedankfest und den Rückblick auf gemeinsame 35 Jahre. Mit dabei war unser Bürgermeister, Herr Kopp. Herr Kopp hat unsere Partnerschaft von Anfang an begleitet und unterstützt.

Im April 2018 standen zum zweitem Mal Wahlen für alle Funktionsträger nach der neuen Satzung an. Dabei hatte die Wahlordnung in unserer Satzung (absolute, einfache Mehrheit, ...) wieder für einige Verwirrung und einen langen Wahlablauf gesorgt. Somit waren wir aufgefordert dies bis zur nächsten Wahl in eine praktikablere und verständlichere Form zu ändern. Den entsprechenden Beschluss haben wir auf der JHV 2019 gefasst

Im Sommer 2018 kamen auf Einladung zum 20-igsten Mal die Senioren des "Alloheims am Lichterfelder Ring" mit Ihren Betreuern zum Seniorennachmittag auf unsere Terrasse. Ein Termin zu dem sich auch gerne Lokal-Poltiker bei uns einfinden. Ein besonderer Dank ging an die Initiatoren, die dies vor 20 Jahren auf den Weg gebracht haben.

Im August 2018 begrüßten eine "Busladung" Helmstedter Gartenfreunde, die uns bei schönem Sommerwetter besuchten. Unsere offenen Gärten und das Lagerfeuer mit dem erweiterten Jedermann-Buffet traf auf gute Resonanz. Das Gastgeschenk war schnell montiert und bietet seitdem eine gern genutzte Sitzgelegenheit (mit Lehne) mehr auf unserer Terrasse.
Wegen des langen und trockenen Sommers war es gar nicht so sicher, ob wir dass Lagerfeuer entzünden können. Anstelle des sonst großen und offenen Lagerfeuers auf dem alten Parkplatz, waren wir sicherheitshalber auf die vorher reichlich gewässerte Festwiese und eine Feuerschale ausgewichen.

Im Frühjahr 2019 sollte der KEP 2030 (Kleingartentwicklungsplan) vom Abgeordnetenhaus beschlossen werden. Für Südpark sollte das die Verlängerung der Schutzfristen für die Abschnitte "Sarntaler Weg" und "An der Schäferei" von 2020 auf 2030 bedeuten. Eigentlich. Doch die Entscheidung des Abgeordnetenhauses ist noch nicht gefallen und wir mussten feststellen, dass unser Abschnitt "An der Schäferei" - aus welchem Grund auch immer - gar nicht zu unserer Kleingartenanlage eingetragen war. Er wurde als "Rest- und Splitterfläche" ohne Fristverlängerung im KEP aufgeführt.
Doch das konnten wir aufklären und der KEP 2030 wird auch in diesem Punkt überarbeitet. Eine Entscheidung des Abgeordnetenhauses soll dann im Herbst 2019 fallen.

Und im Moment planen wir unser Sommerfest auf dem wir auch 85 Jahre Südpark feiern.

Wer dies liest, denkt vielleicht: In Südpark scheint nur die Sonne!
Nein, so ist es auch nicht. Auch wir sind ständig aufgerufen, um den Erhalt unseres Geländes und das der anderen Kleingartenanlagen einzutreten und uns um den Erhalt der Gemeinschaft zu bemühen.

Und - Kleingartenanlagen sind nicht nur etwas für Pächter. Nein, auch Besucher und Gäste fühlen sich in den Anlagen wohl. Auch die Stadt mit ihrem Ruf nach sauberer, erholsamer Umwelt ist Nutznießer der gepflegten Grünanlagen.

Darum:
Erhaltet dieses Grün, denn da arbeitet die Lunge, die den Menschen leben lässt!